Beitrag von Constanze Froelich, Leitung Jugend- und Familienbereich, sowie Thomas Luthmann, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Es bleibt ein Faktum: Mit zunehmendem Kostendruck spielt die Wirkung sozialer Projekte und Leistungen für Kostenträger*innen eine immer größere Rolle. Für unsere mobile Jugend- und Familienhilfe ESCAPE wurde die Wirksamkeit der Angebote nun in einer dreijährigen wissenschaftlichen Evaluation des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) nachgewiesen. Das vom Bund geförderte Forschungsprojekt endete 2021 unter dem Namen „Steuerungswissen und Handlungsorientierung für den Aufbau effektiver interdisziplinärer Versorgungsnetzwerke für suchtbelastete Familien“.
Grundlage der Auswertung waren 36 von ESCAPE betreute Familien sowie 56 Kinder und Jugendliche aus der Kindergruppe, der Frühinterventionsgruppe und der Therapiegruppe. Dazu wurden insgesamt 120 Interviews zu drei Messzeitpunkten geführt – eins zu Beginn des Hilfeprozesses, eins mitten im Verlauf und eins nach Beendigung der Intervention. Zusätzlich wurden alle Mitarbeiter*innen befragt. Beteiligt waren an dieser bundesweiten Studie insgesamt 85 Ortsgruppen. ESCAPE hat die Fragebögen mit Hilfe einer Sonderpädagogin mitentwickelt, um sie in einfacher und kindgerechter Sprache einsetzbar zu machen. Die Wirkung von ESCAPE wurde dabei anhand von 16 Skalen ermittelt, die Effekte in der allgemeinen Lebensmotivation und körperlichen und psychischen Gesundheit ebenso berücksichtigten wie etwa Teilhabeaspekte, soziale Interaktionen oder das grundsätzliche Wohlbefinden.
Im Ergebnis attestieren die Forscher*innen ESCAPE eine hohe Wirkung und Wirksamkeit in allen Lebensbereichen. „Deutlich positive Effektstärken“ verzeichnet die Studie in den Kategorien Lebensmotivation und Zufriedenheit und psychische Integrität/ Resilienz. Außerdem konstatiert die Studie eine sehr hohe Zufriedenheit der Eltern und Kinder mit den Angeboten sowie eine hohe positive Zuschreibung von Wirksamkeit.
Dass ESCAPE in einzelnen, anderen Kategorien mit seinen Werten etwas unterhalb der Vergleichsgruppe liegt, führen die Forscher*innen dagegen auf die höhere Ausgangsbelastung der untersuchten psychisch- und suchtbelasteten Familien zurück. An der hohen fachlichen Qualität der Arbeit ändert das indes nichts. Sie werden von den zugrunde liegenden Prozess- und Strukturdaten sowie von den ermittelten Wirkungsdaten eindeutig belegt.
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