Beitrag von Lonneke Schmidt-Bink, Leiterin des Frauentreffs Olga/ Thomas Luthmann, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Gewalt gegen Straßensexarbeiter*innen nimmt zu. Auch im Kurfürstenkiez. Das berichten verschiedene Träger, Organisationen und Aktivist*innen übereinstimmend. Das Projekt Transsexworks von und für Transsexarbeiter*innen hat daher im November zu der Veranstaltungsreihe „Respekt im Kiez“ eingeladen.
Neben zwei Straßensexarbeiter*innen erzählten dort auch Organisationen und Einrichtungen wie die Berliner Obdachlosenhilfe, das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung oder unser Frauentreff Olga von Gewalterfahrungen, mit denen Straßensexarbeitende regelmäßig konfrontiert sind. Anwohner*innen und Interessierte konnten sich ein realistisches Bild von der Situation verschaffen und für Gefahrensituationen sensibilisiert werden.
Dabei ließe sich bereits mit einfachen Maßnahmen die Sicherheit für Betroffene erhöhen. Die Einrichtung von Notrufsäulen, Milieubeauftragte, die bei Gewalt einschreiten, sichere Arbeitsorte oder mehr Straßensozialarbeit sind z.B. Forderungen, von denen sich Straßensexarbeiter*innen und Sozialarbeiter*innen eine spürbare Verbesserung der Situation erwarten. Viele der geforderten Maßnahmen lehnen die Bezirke bislang jedoch aus Kostengründen ab. So bleiben die Arbeitsbedingungen für Straßensexarbeiter*innen bis auf Weiteres so wie sie sind: brenzlig bis gefährlich.
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