Am 21. Juli, dem Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen, gedenken wir den 1.581 Menschen, die im vergangenen Jahr an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind. 1.581 Menschen – dies ist ein Anstieg von 13% gegenüber dem Vorjahr und die höchste Zahl seit 2001. Allein in Berlin ist der Tod von 216 Bürger*innen zu beklagen.
Auch in diesem Jahr setzt ein Berliner Bündnis ( Notdienst Berlin e.V., Berliner und Deutsche Aids-Hilfe, Jes-Berlin und BERLUN) ein öffentliches Zeichen für Solidarität und Entkriminalisierung. Mit verschiedenen Aktionen bei Social Media und einer gemeinsamen Kundgebung am Kottbusser Tor soll den Verstorbenen gedacht werden. Außerdem möchten die Initiatoren verdeutlichen, dass der Tod vieler dieser Menschen vermeidbar gewesen wäre, wenn der Drogenkonsum aufgrund der massiven Verfolgung und Kriminalisierung nicht verborgen von der Öffentlichkeit stattgefunden hätte.
Corona hat die prekäre Lage der Drogengebrauchenden noch einmal verschärft, da Hilfen, die das Überleben sichern, nur eingeschränkt zur Verfügung standen. So müssen niedrigschwellige Hilfeangebote dringend ausgebaut werden, mehr Suchterkrankte in die Substitutionsbehandlung aufgenommen werden und Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus und fehlender Krankenversicherung müssen einen Zugang zum Hilfesystem erhalten