Berlin ist eine sich stark entwickelnde Stadt – mit all den Chancen, die sich daraus ergeben, aber auch all den negativen Entwicklungen, wie beispielsweise der wachsenden Zahl von wohnungslosen Menschen. Allein im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, in dem wir mit vielen verschiedenen Projekten aktiv sind, gelten derzeit mindestens 5.300 Personen als obdachlos. Zum Vergleich – in 2018 waren es noch 4.500 Personen. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen. In ganz Berlin leben derzeit mehr als 10.000 obdachlose und wohnungslose Menschen, mehr als 50.000 werden jährlich in sogenannten Notunterkünften untergebracht. Zum Beispiel in unserer Krisenwohnung in der Rathenower Straße.
Auch die Zahl der Menschen, die an einer versehentlichen Überdosis Heroin versterben, steigt wieder stark an. Diese traurige Entwicklung wurde zuletzt in den 90iger Jahren beobachtet. Tempelhof-Schöneberg belegt mit 10% der tot aufgefundenen Personen den 4. Platz – nach Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte.
Wir engagieren uns seit 1984, auch für wohnungslose Menschen, die Drogen konsumieren. Wir beraten im Drogennotdienst, mitten im Kurfürsten Kiez und bieten überlebenspraktische Hilfe direkt auf der Straße.
Heroinabhängigkeit ist eine anerkannte schwere chronische Krankheit, die oftmals mit traumatischen Erlebnissen im Laufe des Lebens einhergeht. Damit in den nächsten Jahren nicht noch mehr Menschen im Bezirk auf der Straße versterben, bieten wir für unsere Ratsuchenden Drogennotfalltrainings und Aufklärung über wirksame Erste-Hilfe-Maßnahmen. Z.b. zum Gebrauch von Naloxon.
Das Nasenspray Naloxon funktioniert wie ein Gegengift für Heroin, kann sicher und unkompliziert benutzt werden und vor allem rettet es nachweislich Leben. In Kanada und Schottland wird es kostenfrei von der Regierung verteilt. In Deutschland übernehmen die Krankenkassen die Kosten – leider nur für Versicherte. Der Großteil der Menschen, die zu uns kommen ist das leider nicht. Doch genau diese Menschen haben das größte Risiko zu versterben.
Ein Naloxon Spray kostet 46€. Helfen Sie uns, Leben zu retten! Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Mehr Informationen erhalten Sie über das bundesweite Modellprojekt NALtrain. https://www.naloxontraining.de/, an dem auch wir uns beteiligen.