Zu diesem Thema diskutierten Vertreter*innen der Suchthilfe am 28. Juni 2018 im Rathaus Schöneberg. Bereits im Grußwort stellte Bezirksstadtrat Oliver Schworck fest, dass es nicht nur um den Konsum gehe, sondern auch insgesamt um den gesellschaftlichen Trend der Selbstoptimierung und der Steigerung der eigenen Leistung. Die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion, Andrea Piest (Drogennotdienst), Ralf Köhnlein (Fixpunkt e.V.), Kerstin Jüngling (Fachstelle für Suchtprävention) und Dr. Darius Tabatabai (Hartmut-Spittler-Fachklinik) berichteten von ihren Erfahrungen mit den Konsumenten*innen. Rapper Silla stellte seine eigenen Erfahrungen als Betroffener dar.
Wie kann diesem Trend begegnet werden ohne zu dramatisieren, aber auch ohne zu bagatellisieren? Drogennotdienst, Fixpunkt und Fachstelle vertreten niederschwellige, zieloffene und lebensweltnahe Ansätze. Ralf Köhnlein und Andrea Piest betonten die Wichtigkeit der Differenzierung der User*innen – nicht jeder ist abhängig oder per se massiv gefährdet – aber einen Konsum ohne Risiko gibt es nicht. Insbesondere Alkohol stellt dabei eine große Gefahr dar, da die User*innen dadurch häufig auch den Überblick über die Substanzen verlieren und Risiken schlechter einschätzen können.
Deshalb sind insbesondere Angebote der Risikominimierung und Schadensbegrenzung vor Ort sowie die Schulung der Clubbetreibenden von großer Bedeutung. Der Drogennotdienst bietet zu dem die Möglichkeit innerhalb der Beratung über seine eigenen Konsummuster zu reflektieren – hinter dem Stichwort „Konsumkompetenz“ verbergen sich Informationen über Substanzen, Mischkonsum und Aufklärung hinsichtlich Risiken und Infektionskrankheiten (Safer Use, Harm Reduction). Innerhalb der Beratung werden die User*innen dabei unterstützt verantwortungsvoller mit ihrer Gesundheit umzugehen um nicht zu erkranken.