Die Pandemie hat viele Bereiche des Lebens verändert und oft genau die besonders hart getroffen, die auch schon vorher zum „Rande der Gesellschaft“ gehörten. In ihrem Projekt IN WAVES – #womenincovid hat ein Fotografinnenkollektiv Frauen während Corona porträtiert.
Auf 90 Metern zeigen sie mitten in Berlins Innenstadt, worüber mehr gesprochen werden sollte – Obdachlosigkeit, Sexarbeit, Gewalt gegen Frauen, aber auch die schönen Momente, wenn alte Menschen sich endlich wieder frei bewegen dürfen oder ein Kind geboren wird.
Auch Frauen aus unserem Frauentreff Olga sind in diesem Projekt zu sehen. Während des Lockdowns waren die sogenannten körpernahen Dienstleistungen untersagt – unsere Klientinnen konnten der Sexarbeit nicht mehr legal nachgehen und ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten.
Die Arbeiten zeigen auch alleinerziehende Mütter, Fabrikarbeiterinnen, obdachlose Frauen und Geflüchtete ebenso wie alte Menschen, Hebammen und Teenager. Auch kommen Themen wie häusliche Gewalt und Rassismus zum Vorschein. In einer Zeit, in der Kultur fast zum Stillstand gekommen ist, bietet die großformatig inszenierte Freiluft-Ausstellung nun zahlreichen Menschen einen direkten und unbegrenzten Zugang. Auf diese Weise will #womenincovid eine möglichst breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und zum gesellschaftlichen Dialog beigetragen.
Vernissage: 23. September 2021 um 17:30 Uhr
Wo: Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin
Die Arbeiten der 25 Berliner Fotografinnen sind vom 20.09. bis 03.10.2021 zu sehen.